Temporäre Ausstellung vom 5. April bis zum 15. September 2020
Die Ausstellung
Ein Affe mit Keule, ein Mann mit Bocksfüßen, eine Taube im Kleid... Wer sich die Zeit für diese grotesken Bilder nimmt, entdeckt eine faszinierende Fantasiewelt. Launisch, bizarr, monsterhaft, aber auch karikaturistisch und belustigend.
Vom 5. April bis zum 15. September setzt das Museum Plantin-Moretus groteske Kunst ins Rampenlicht: vom 16. Jahrhundert bis heute. Mit Bildern von Hans Vredeman de Vries, Cornelis Floris, Hieronymus Bosch, Bruegel, James Ensor, Fred Bervoets, Carll Cneut und vielen anderen.
Von Nero ...
In Rom entdeckten neugierige Leute gegen Ende des 15. Jahrhunderts die Ruinen des Palastes von Kaiser Nero, die Domus Aurea. Mit bunten, symmetrischen Verzierungen an den Wänden, neben bizarr anmutenden Tieren und Fabelwesen. Die Überreste waren von derart viel Schutt überdeckt, dass die Sie zunächst annahmen, es würde sich um verzierte Höhlen handeln. Deshalb gingen diese Wandmalereien als „Grotesken” in die Geschichte ein, benannt nach ihrem Fundort in „höhlenartigen” Ruinen.
zu der Renaissance ...
Seit der Wiederentdeckung und vor allem während der Renaissance fühlen sich Künstler von diesen antiken Grotesken inspiriert. In den Niederlanden etablieren Hans Vredeman de Vries und Cornelis und Frans Floris de Vriendt die üppige und phantasievollle Ornamentform in der Bilddruckkunst. Mit ihren gedruckten Entwürfen mit endlosen Variationen bewirken sie, dass die groteskenhafte Ornamentik auf andere Bereiche der Kunst übergreift. Grotesken erhalten so Einzug in der Malkunst, der Architektur, bei Goldschmieden, in der Glasmalerei und in der Buchdruckkunst.
zu Ensor
In den Niederlanden des 16. Jahrhunderts sind Bosch und Bruegel mit ihren Wimmelbildern in der Bilddruckkunst die großen Pioniere. Moderne und zeitgenössische Künstler treten in ihre Fußstapfen, und Werke von James Ensor, Fred Bervoets und René De Coninck stellen unter Beweis, dass das Groteske in der Kunst nichts von seiner Attraktivität verloren hat.