31.08.2018
Vorbemerkung
Das Museum Plantin-Moretus beherbergt eine große Sammlung von historischen Büchern, Kunstdrucken, Manuskripten und Zeichnungen. Bis 2016 war ein Großteil davon im historischen Gebäude eingelagert. Die Lagerräume sind jedoch für die Konservierung von historischen Stücken weniger geeignet. Eine bessere Lösung musste gefunden werden. NoAarchitecten bewarb sich daraufhin mit einem Vorschlag für ein Museumsdepot und einen prächtigen Lesesaal.
Durchdachte Vorderfassade
Das neue Depot und der Lesesaal befinden sich in einer schmalen Seitenstraße des Vrijdagmarktes. Sie sind mit dem Museum verbunden, haben aber auch einen gesonderten Eingang für Besucher. Ein Blickfang ist die durchdachte Vorderfassade, die bereits ein wenig von der Funktion des Gebäudes verrät. Die Fassade ist bis auf das Erdgeschoss fensterlos. Auf diese Weise schützt das Gebäude die Sammlung vor Tageslicht und erfüllt damit die strengen klimatologischen Anforderungen. Das hielt NoAarchitecten und den Künstler Benoît van Innis jedoch nicht davon ab, eine ansprechende Fassade zu entwerfen. Die Komposition aus Massivholzteilen erinnert an Fachwerkfassaden aus früheren Zeiten.
Eine Lesesaal, der Ruhe vermittelt
In den Lesesaal gelangt Tageslicht über die Fenster an der Straßenseite und über ein vom Lesesaal aus unsichtbares Glasdach an der Rückseite des Gebäudes. Materialien wie braunes Leder auf Tischen und Wänden, Verzehrfüllungen aus Holz, schwarzer Stahl und Terrazzo-Böden wurden gewählt, um eine ruhige und warme Arbeitsatmosphäre zu vermitteln. Sie erinnern an die Techniken der Buchdruckkunst und der Buchbinderei.