Karolingisches Manuskript
Das älteste Manuskript im Museum Plantin-Moretus ist eine Handschrift aus dem 9. Jahrhundert mit dem „Carmen Paschale” (Osterlied) von Caelius Sedulius und den Epigrammen des Prosperus. Es handelt sich dabei um eine der seltenen illustrierten Handschriften aus der Zeit der Karolinger.
Biblische Szenen
Die bekannten Szenen aus dem Alten und Neuen Testament lassen noch den Stil der spätantiken Kunst erkennen. Der Text wurde mit angelsächsischen und althochdeutschen Glossen (Erklärungen oder Übersetzungen zwischen den Zeilen oder am Rand) versehen, einige davon sind verschlüsselt. Die Handschrift wurde in einer Lütticher Schreibstube (Scriptorium) angefertigt.
Erbschaft
Das „Carmen Paschale“ ist ein Osterlied des Schriftstellers Caelius Sedulius. Es wurde bereits um 860 in einer Lütticher Schreibstube geschrieben und verziert. Es war für die örtliche St. Lambertus-Kathedrale bestimmt. Christoffel Plantin erbte die Handschrift und einige andere auf Latein verfasste Handschriften 1581 von dem Humanisten Theodoor Poelman, der Anmerkungen in den Texten angebracht hatte. Vor Poelman hatten aber schon andere den Text mit Notizen auf Angelsächsisch und Althochdeutsch versehen.