Stempel für den Musikdruck
Antwerpen war im 16. und 17. Jahrhundert ein weltberühmtes Zentrum der Musikdrucke, die u. a. von Christoffel Plantin angefertigt wurden. Dort entstanden wunderschöne Ausgaben. Vielleicht wissen Sie nicht, dass das Museum in seiner einzigartigen Sammlung auch das Material aufbewahrt, das zum Drucken verwendet wurde.
Die 44 Sätze von Hendrik van den Keere
Das Druckverfahren begann mit der Herstellung eines Stempels, dem kreativsten Element des gesamten Verfahrens. Der Buchstabenschneider entwarf einen Buchstaben, eine Zahl, ein Lesezeichen oder eine Musiknote und schnitzte sie dann in ein kleines Metallstäbchen. Mit so einem Stempel wurden danach die Matrizen angefertigt. Einer der renommiertesten Buchstabenschneider in Plantins Zeit war der Pariser Robert Granjon. Der Genter Hendrik van den Keere kaufte Granjons Buchstabentypen und lieferte Plantins Unternehmen 44 Sätze von Stempeln und Matrizen, mit denen insgesamt 12 Notentypen gedruckt werden konnten. Den Satz „Grande musique” verwendete Plantin für das Drucken von Chorbüchern.