Reiche Sammlung von Handschriften
Im 16. Jahrhundert sammelte Christoffel Plantin „frühe” Handschriften mit biblischen Texten und Texten des klassischen Altertums. Diese mit bunten Initialen und subtilen Randverzierungen illuminierten Handschriften sind ein wahrer Augenschmaus. In der Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Sammlung mit einigen schön illustrierten Pariser Bibeln, Messbüchern und Stundenbüchern erweitert. Die Handschriften mit Miniaturen stammen aus ganz Europa.
Die Sammlung von Balthasar II. Moretus wurde zu einer bibliophilen Schatzkammer. Auch die letzte Generation der Familie Moretus erweiterte die Sammlung. Ab dem späten 18. Jahrhundert galten illuminierte Handschriften als außergewöhnliche Kunstwerke aus einer exotischen mittelalterlichen Vergangenheit.
Sammlung mit Spitzenstücken
Die prächtige zweiteilige Böhmer „Wenzelsbibel”, die Chroniken von Froissard und einige schöne Stundenbücher aus den Nördlichen und den Südlichen Niederlanden bilden die Schmuckstücke der Sammlung.
Reich illustrierter Katalog
Lieve Watteeuw und Catherine Reynolds untersuchten für Illuminare (das Studienzentrum für mittelalterliche Kunst der KU Leuven) und das Museum Plantin-Moretus die illuminierten mittelalterlichen Handschriften von 9. bis 15. Jahrhundert. Die Wissenschaftlerinnen haben die Werke mit der richtigen Datierung versehen und sie spezifischen Ateliers oder Künstlern zugeordnet.
Die Ergebnisse der kunstwissenschaftlichen Untersuchung wurden in einem reich illustrierten Katalog gebündelt: Lieve Watteeuw & Catherine Reynolds, Catalogue of Illuminated Manuscripts. Museum Plantin Moretus, Corpus of Illuminated Manuscripts 19, Illuminare, Research Centre for Medieval Art (KU Leuven), ed. by Jan Van der Stock, Peeters Publishers, London-Leuven-Walpole, 2012.